Amazon bringt das große Geld - so dachten Unternehmen zumindest in der Vergangenheit. Für einige große Marken scheint der Trend jetzt jedoch eher gegen den Onlinegiganten zu laufen. So entschied sich beispielsweise der schwedische Möbelkonzern Ikea jüngst dazu, dass die eigenen Produkte in den USA nicht über Amazon verkauft werden sollen. IKEA folgt damit großen Firmen wie Schuhhersteller Birkenstock, die 2016 den Vertrag mit Amazon beendeten oder Sportartikelanbieter Nike, welcher erst im November des letzten Jahres den Verkauf auf der Plattform stoppte.
Unversucht hatte es IKEA dennoch nicht gelassen. 2018 wurde ein Pilotversuch mit Smart-Home-Beleuchtungsprodukten „Smart Lightning“ auf dem Marktplatz gestartet. Das Projekt wurde nun beendet und werde nicht fortgesetzt.
„Wir sind neugierig und wollen neue Bereiche erkunden, um neue Erkenntnisse darüber zu erhalten, wie wir noch mehr Menschen erreichen und bedienen können. Das Projekt war ein Versuch und nachdem es beendet war, ging es nicht live“, meint ein Sprecher der Ikea-Muttergesellschaft Ingka Group.
Es wird nun auf neue Strategien gesezt: „Wir werden den Dialog mit verschiedenen Partnern fortsetzen, um neue Wege zu testen, wie wir unsere Kunden jetzt und in Zukunft treffen können, wann und wo immer sie wollen“, erklärt der Sprecher weiter.
Wer hier als Partner in Frage kommt, steht jedoch noch nicht fest. CEO der niederländischen Holdinggesellschaft Inter Ikea, Torbjörn Lööf, hatte sich im Februar des vergangenen Jahres für die Nutzung von Amazon und Alibaba ausgesprochen, somit ist ein Ende der Produkte auf einem Marktplatz noch nicht in Stein gemeißelt.
Am deutschen Markt habe der Konzern die Hilfe eines Onlineauftritts nicht nötig, um sichtbar zu sein, meint Ikea-Vorstandschef Jesper Brodin im Mai 2019. Stattdessen stehe – neben den vielen stationären Möbelhäusern – der eigene Online-Shop im Fokus: „Wir wollen eine langfristige Beziehung mit unseren Kunden haben und das über unsere eigene Plattform.“
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