Mehr Produktivität und eine bessere Work-Life-Balance?
tricoma Aktuell12.07.2021
Christoph Lesser
Dass Island natürlich deutlich kleiner ist und somit auch eine geringere Bevölkerungsdichte als manche Industriestaaten aufweist, sollte recht klar sein.
Das Projekt selbst startet bereits 2015 und es nahmen knapp 2.500 Beschäftigte daran Teil. Im zweiten Teil des Projekts nahmen dann ab 2017 über 400 Arbeitnehmer teil.
Die Ergebnisse der Feldstudien scheinen durchweg positiv zu sein. Demnach haben die Teilnehmer ihre Wochenarbeitszeit von jeweils 40 auf 36 oder 35 Stunden reduziert. Das Gehalt blieb gleich, die Produktivität und die erbrachte Leistung sollen ebenfalls gleichgeblieben sein oder sich sogar noch verbessert haben, schrieb der Spiegel und bezog sich damit auf das ICELAND Paper.
Es wurde eine deutliche Steigerung der Work-Life-Balance erzeugt und auch die Produktivität der einzelnen Mitarbeiter ist nicht runter gegangen, wie so manch einer erwarten würde. Nein, die Arbeitsmoral und die Tätigkeit hat an Performance zugenommen.
Es mussten Arbeitsabläufe, Meetings und allgemeine Prozesse angepasst werden. Meetings dauern dann halt nicht mehr stundenlang, sondern sollten auf das nötigste begrenzt werden. Viele Unternehmen machen dies heute in anderen Ländern bereits. Prozesse wurden automatisiert oder einfach umgestellt. ;-) Ja, manches kann man einfach umstellen. Es kommt einfach immer darauf an, was und welche Prozesse man umstellt.
Früher gab es auch noch eine 7-Tage-Woche bei 48 Stunden Arbeitszeit. Heute gibt es eigentlich nur noch 5 Arbeitstage bei meistens 40 Stunden Woche. In vielen Ländern ist dies bis heute allerdings noch nicht der Fall. Hier wird dann immer noch eine 7-Tage-Woche bei einer gefühlten 60 Stunden Woche geführt. Von Arbeitsbedingungen in manchen Ländern ganz zu schweigen....
Eine Senkung von 5 Tage auf zum Beispiel 4 Tage oder sogar 3 Tage könnte daher in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten eine wirkliche Alternative sein. Ob sich dies durchsetzt ist allerdings auch kulturell und tätigkeitsabhängig. Wir werden sehen.